Unser Kundenmagazin smart & easy Ausgabe 1/2021
Veröffentlicht: 01. Jul. 2021Intelligent, energieeffizient und nachhaltig
Aktuelle Studien zeigen, dass der Gebäudesektor und damit verbundene Smart Building-Konzepte eine hohe Bedeutung für die nachhaltig geplante Stadt haben. Intelligente Gebäude sollen energieeffizient und nachhaltig sein. Mit digitalen Lösungen auf Basis des Internets der Dinge (IoT) lassen sich diese Ziele erreichen und darüber hinaus großer Mehrwert in den Bereichen Sicherheit, Schadensprävention oder Smart Living generieren.
CO2 einzusparen ist in der privaten und öffentlichen Immobilienwirtschaft das Gebot der Stunde. Derzeit entfallen in Deutschland jährlich fast 120 Millionen Tonnen CO2 allein auf die Beheizung von Gebäuden. Gemäß Klimapaket der Bundesregierung sollen diese Emissionen bis 2030 auf 70 Millionen Tonnen sinken. Bis 2050 soll der ganze Gebäudebestand klimaneutral werden.
Die Digitalisierung, z.B. mit LoRaWAN® IoT, trägt mithilfe zahlreicher Anwendungsfälle dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Denn auch das Verbrauchs- verhalten der Bewohner hat großen Einfluss auf den CO2-Ausstoß.
Energiedaten immer im Blick
Die Voraussetzung für eine transparente Verbrauchserfassung ist fernauslesbare Messtechnik. Mit funkfähigen Zählern lassen sich sowohl die Verbrauchsdaten für Strom, Gas, Wasser oder Wärme an der Hauptmessstelle automatisiert und in kurzen Intervallen auslesen als auch die Zähler im Submetering-Bereich, die den individuellen Verbrauch auf Wohnungsebene erfassen.
Die Europäische Union hat in diesem Zusammenhang Transparenz verordnet. Seit Ende 2018 gilt eine neue EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED), die noch in nationales Recht umgesetzt werden muss.
Die EED gewährt Hausbewohnern spätestens zum 1. Januar 2022 ein Recht auf mindestens monatliche Verbrauchsinformationen. Diese detaillierten Verbrauchsinformationen unterstützen Immobilienbetreiber und -bewohner beim Einsparen von Energie und CO2.
Denn sie sind die Grundlage für ein professionelles Energiemonitoring, das die monatliche Verbrauchsentwicklung von Heizung, Warm- und Kaltwasser auf verschiedenen Ebenen darstellt und den Erfolg energetischer Sanierungsmaßnahmen am Gebäude dokumentiert.
Um Liegenschaftsbetreibern ein optimales Werkzeug für Energieeffizienz und Gebäudemonitoring an die Hand zu geben, hat ZENNER bereits vor zwei Jahren die zertifizierte Energieeffizienz-Lösung „e2watch“ der Aachener regio iT GmbH in die ZENNER IoT- Plattform integriert.Die Software ist die Basis für ein nachhaltiges Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001 und unterstützt Immobilienbetreiber dabei, ihre Energieverbräuche und -kosten detailliert zu überwachen, zu steuern und zu reduzieren.
Durch ein Stör- und Alarmmanagement können beispielsweise Anomalien im Verbrauch automatisch per Mail oder SMS an zuständige Mitarbeiter gemeldet werden.
Sicherheit und Prävention als Mehrwertdienste
Außer dem Energieverbrauch können Immobilienbetreiber viele weitere Gebäudefunktionen aus der Ferne überblicken und mit intelligenten Sensoren und der digitalen Datenübertragung über LoRaWAN® oder anderen Funksystemen Mehrwert generieren.
Darüber hinaus können viele komplementäre Smart Building Anwendungsfälle, z. B. die Überwachung von Rauchwarnmeldern oder eine Leckage-Erkennung, integriert werden, die beispielsweise im Falle eines Wasserrohrbruches automatisch alarmiert oder die Wasserzufuhr mit Hilfe eines smarten Absperrventils stoppt. Auch die Überwachung der Raumluft inklusive CO2-Monitoring oder eine sog. „Außenhautüberwachung“, die u.a. offene Türen und Fenster erkennt, lassen sich realisieren.
Das umfangreiche Asset-Management-Modul von ZENNER ermöglicht eine flexible Abbildung der Geräte- und Gebäudeinfrastruktur, indem es einen sog. digitalen Zwilling erstellt. Energieverbrauchswerte und andere Sensordaten lassen sich damit bis auf Raumebene visualisieren. Im Bereich Submetering bietet die ZENNER IoT-Plattform Lösungen, die als bestandsführendes System zum Zählerdatenmanagement genutzt werden können.
Geschäftsmodelle für Stadtwerke und EVU
Mit digitalen Lösungen wie LoRaWAN® und in Kombination mit entsprechenden IoT-fähigen Geräten, Backendsystemen und Softwarelösungen stehen Stadtwerken, Energieversorgern und dem kommunalen Querverbund alle Werkzeuge zur Verfügung, um mit innovativen Geschäftsmodellen neue Ertragsquellen zu erschließen:
- Aufbau digitaler Smart Building Infrastrukturen mit IoT-Funksystemen
- Submetering-Dienstleistungen
- Energiemonitoring und -beratung
- Intelligente Steuerung von Heizungsanlagen
- Ausstattung von Liegenschaften mit Smart Home-Geräten
- Ambient Monitoring (z.B. CO2-Überwachung)
- Digitaler Rauchwarnmelderservice
Die Liste lässt sich fortsetzen und um viele Services erweitern. Stadtwerke genießen als etablierter, lokaler Dienstleister ein hohes Maß an Vertrauen und verfügen über viel Erfahrung mit dem Thema Energie. Die politische Forderung nach einer stärkeren, regionalen Zusammenarbeit der Sektoren Energie- und Gebäudewirtschaft bringt Stadtwerke zudem in eine optimale Ausgangssituation, sich als innovativer Partner zu positionieren.