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Unser Kundenmagazin Smart & Easy – Ausgabe 2 – 2022

VOM SMART BUILDING ZUR SMART CITY

Smart City-Konzepte zu realisieren, erfordert eine Menge Erfahrung in Sachen digitaler Kompetenzen. Stadtwerke, die über langjährige Expertise in diesem Bereich verfügen, können aktiv die Rolle als Treiber digitaler Städte übernehmen – direkt an der Schnittstelle zwischen gesetzlich gebundener Daseinsvorsorge und kommerziellen Angeboten. Die Grundpfeiler der digitalen Versorgung, wie beispielsweise eine smarte Energieversorgung oder ein funktionierender, digital zugänglichen ÖPNV, haben die Stadtwerke bereits realisiert. So konnten sie in ihrem Kerngeschäft Erfahrungen mit digitalen Themen sammeln. Jetzt geht es darum, diesen Weg bei der Entwicklung der Smart City weiterzugehen.

Um das volle Potenzial der Digitalisierung zu nutzen, wählen viele ZENNER-Kunden ein schrittweises Vorgehen. „Am einfachsten startet man in die Digitalisierung mit einem bestimmten Thema oder Anwendungsfall. Im ersten Umsetzungsschritt startet der Aufbau eines IoT-Netzes. Dazu werden IoT-Gateways installiert, gefolgt von der Einrichtung einer kompletten LoRaWAN®-Infrastruktur inklusive einer IoT-Plattform für die verschiedenen Anwendungen. So können Stadtwerke den Grundstein für die Smart City legen und Schritt für Schritt verschiedene Sektoren wie Gebäude, Elektromobilität oder Smart Grids verknüpfen“, erklärt René Claussen, Geschäftsbereichsleiter IoT und Digitale Lösungen bei ZENNER.

Die Erfolgsformel der Digitalisierung lautet also: Im kleinen Maßstab beginnen, ausgiebig testen, Erfahrungen sammeln und bei Erfolg großflächig skalieren. Eine optimale Lösung dafür ist LoRaWAN®, da das Netzwerk flexibel ist. Das einmal eingerichtete digitale Ökosystem kann ohne großen Aufwand um weitere Gateways, Sensoren und Anwendungsfälle
in den einzelnen Sektoren erweitert werden. Mit der richtigen Strategie lassen sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf diese Weise optimal verbinden. Als Einstieg wählen viele Stadtwerke das Submetering oder den Bereich Smart Building. Der Weg vom Smart Building zur Smart City kann – in vier Schritte aufgeteilt – beispielsweise so aussehen:

1. Sektor Smart Metering und Submetering als Einstieg:

Die novellierte Heizkostenverordnung (HKVO) verlangt Verbrauchstransparenz im Bereich Wärme. Verbrauchsmessung ist seit jeher Kernkompetenz der Versorger, die Prozesse sind ähnlich. Im ersten Schritt wird initial ein IoT-Netz auf Basis von LoRaWAN® installiert, das später erweitert und für weitere Services im Gebäude verwendet werden kann.

2. Sektoren Smart Building und Smart Home, (Anwendungen im Gebäude):

Dieser Bereich umfasst alles, wodurch das Gebäude intelligent wird und das
Leben darin energieeffizienter, gesünder, sicherer und komfortabler: Ferninspektion von Rauchwarnmeldern, Überwachung der Luftqualität, Leckage Prävention, Zutrittskontrolle oder das Monitoring von Fenstern und Türen.

3. Sektoren E-Mobility, Smart Grid (Anwendungen rund um das Gebäude und in Quartieren):

Hier werden Themen wie beispielsweise Außenbeleuchtungssteuerung und Überwachung von Parkflächen oder das Monitoring von Müllcontainern adressiert. PV-Anlagen-Betrieb, Mieterstrom-Projekte und Elektromobilität werden als regulierte, energiewirtschaftliche Prozesse beispielsweise über Controllable Local Systems (CLS) eingebunden. Elektromobilität und Mieterstrom bilden gleichzeitig den Übergang zur Quartiersebene, da Elektroladeinfrastruktur oder selbst erzeugter Mieterstrom allen Bewohnern des Quartiers zur Verfügung gestellt werden können. So können Projekte auf Gebäudeebene in Quartierskonzepte eingebunden werden.

4. Integration in ein übergeordnetes Smart City-Konzept:

Das bestehende IoT-Netz bietet zahlreiche weitere Anwendungsoptionen in Städten und Gemeinden. Dazu gehören Lösungen wie die
intelligente Straßenbeleuchtung ebenso wie Smart Parking-Lösungen und viele mehr. Viele Versorger nutzen die IoT-Technologie auch zur Überwachung
ihrer eigenen Infrastrukturen oder zur Prozessoptimierung, z.B. bei der Überwachung von Trafostationen, Pumpstationen und Fernwärmenetzen, zur Schachtzähler-Fernauslesung oder im Hochwasserschutz. Viele digitale Lösungen zahlen dabei direkt auf das Thema Nachhaltigkeit ein. Bei der Entwicklung von Smart Citys gehen Digitalisierung und Nachhaltigkeit also Hand in Hand – mit den Stadtwerken als zentralem Akteur der digitalen Daseinsvorsorge.

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